Alten Mann braucht niemand mehr
Der Gegenwartsroman über die Freiheit im Alter

Lesung am Donnerstag, 7. November, 19 Uhr in Achern



„Alten Mann braucht niemand mehr“ haben Nachbarn an Ottos Gartenzaun geschmiert – das klingt nach „saure Milch“, „fauliges Obst“ oder „stinkenden Fisch“. 


Aber stimmt das denn? Braucht ihn niemand mehr? 

Mit fast 70 steht der Witwer, einst Fernfahrer, immer noch Jonny Cash-Anhänger, eigentlich mitten im Leben. Aber wie sieht dieses Leben aus und was hält es für ihn noch für neue Erfahrungen und Überraschungen bereit? 

Kurt Oesterle ist ein meisterhafter Gegenwartsroman geglückt, der das Alter als Zeit der Freiheit und Gelassenheit feiert.

„Otto ist ein kritischer Vertreter der alten, noch sehr westlichen Bundesrepublik, der den Mainstream fürchtet – und lieber einsam bleibt als in falscher Gemeinschaftlichkeit unterzutauchen, also keiner von den alten weißen Männern, die schon – allein um zu schockieren – rechte Sprüche klopfen und sich so abstoßend wie möglich aufführen in einer Art von verspäteter Pubertät.“ 
Kurt Oesterle

DER HELD DES BUCHS ÜBER SICH SELBST 

„Oh, Mann! Wofür hast du dich nicht schon alles geschämt: für deine Herkunft, dein Alter, dein Geschlecht, dein Gesicht, deine mangelnde Bildung, das Plumpsklo deiner Eltern, ja, sogar für deinen Dialekt! Das Schämen aber hat man dir beigebracht, um dich gefügig zu machen, keine Fragen zu stellen und die Scheiße, die dir oft genug serviert wurde, für einen Leckerbissen zu halten. Du hast diese traurige Fähigkeit schließlich auch noch eigenmächtig ausgebaut, Idiot, und freiwillig auf Dinge angewandt, die gar nicht zum Schämen waren … Doch von nun an: Sei schamlos, wenigstens jetzt, im Alter, sei endlich stolz darauf, dass du ein Unikat bist, einzigartig, und zwar positiv, nicht negativ, und dass du deshalb nie wieder beschämt werden willst (lieber verachtet, wenn schon Respekt nicht zu haben ist) …“