Der Straßburger Münsterbaumeister Johann Knauth (1864-1924) - Ein Schicksal in der Grenzregion am Oberrhein

Der Vortrag stellt das Leben und Wirken des Straßburger Münsterbaumeisters Johann Knauth vor, der in den Jahren zwischen 1905 bis zu seiner Ausweisung aus Frankreich 1921 die Geschicke der elsässischen Kathedrale leitete. Ab 1907 lagen im Zentrum seines Schaffens die Arbeiten zur Erneuerung der fragilen Fundamente des Münsterturms. Mit Hilfe eines neuen Baumaterials, dem Stahlbeton, gelang es, das Bauwerk in einem gigantischen Kraftakt zu retten – eine technische Meisterleistung. Ingenieure der Firma Züblin, die 1898 in Straßburg gegründet wurde, waren daran maßgeblich beteiligt. Nach dem Krieg und der Rückgabe des Elsass an Frankreich, verweigerte Johann Knauth - tief getroffen durch den Tod seiner beiden Söhne, die im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite starben - die Annahme der französischen Nationalität. In der Folge wurde er seiner Funktion enthoben, verlor alle Rentenansprüche und starb wenig später in Gengenbach. Für seine Verdienste um das Münster wurde er 2015 von der Stadt Straßburg geehrt.

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